Obersee Masters 2018: Erneut Favoriten-Siege beim Obersee Masters
Wie nahezu jedes Jahr bot auch die 54. Auflage des Obersee Masters allen nationalen und internationalen Gästen, Mannschaften sowie den äusserst zahlreich erschienenen Zuschauern zahlreiche faustballerische Highlights. In etwas weniger als 300 Partien kämpften am Wochenende 85 Mannschaften aus sieben Nationen in den vier Spielkategorien bei teilweise extremen und hochsommerlichen Temperaturen um die Platzierungen. Wie in den vergangenen Jahren wurden die Elite-Kategorien (IFA World Tour Major Kategorie) sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen schlussendlich von den teilnehmenden Vereinsmannschaften und Nationalteams aus den internationalen Top-Ligen dominiert. Auch die in die Veranstaltungen eingebettete EFA 2018 Fistball U21 Men’s European Championship sowie das Herren-Länderspiel zwischen Deutschland und der Schweiz am Freitagabend rundeten die Veranstaltung ab. Den bis zu über 1000 Zuschauern wurde Faustball auf Spitzenniveau geboten und fand vor allem in den Finals der Elite sowie dem Endspiel der U21-Europameisterschaften seine Highlights.
Schweizer Nationalteams ohne Fortune
Aus Schweizer Sicht eher etwas unerfreulich verliefen Resultat massig die EFA 2018 Fistball U21 Men’s European Championship sowie das Testländerspiel der Männer. Nachdem die U21-Junioren nach dem Vorrundensieg gegen Österreich auch gegen Deutschland an einer Überraschung schnupperten und nur noch einem Satzgewinn vom direkten Finaleinzug entfernt waren, musste die Mannschaft im Halbfinale gegen die Alpennachbarn Österreich vor knapp 500 Zuschauern eine herbe 1:3-Niederlage hinnehmen. Dadurch beendete man die Heim-Europameisterschaften trotz ansprechender spielerischer Leistung nur auf dem 3. Schlussrang. Neuer Europameister wurde schlussendlich Österreich, welches sich vor über 1000 Zuschauern in einem hochklassigen Finale gegen Serienmeister Deutschland erstmalig seit 15 Jahren in dieser Kategorie den Kontinentalmeistertitel mit 4:1-Sätzen sichern konnte. Mit Hinblick auf die Ende August bevorstehenden Europameisterschaften der Männer testete der Schweizer Nationaltrainer Oliver Lang den Ernstkampf gegen Top-Favorit Deutschland. Beide Teams traten dabei mit ihrem endgültigen EM-Kader an und boten den Zuschauern eine gute Partie. Letztendlich zeigte sich, dass Welt- und Europameister über mehr breite im Kader verfügt und dies wusste der Favorit in der durch zahlreiche Wechsel geprägten Hitzeschlacht auch geschickt zu seinem Gunsten zu nutzen. Mit 1:4-Sätzen mussten die Eidgenossen die spielerische Überlegenheit Deutschlands am Freitagabend anerkennen.
Obersee Masters weiterhin internationale Spitzenklasse
Mit Teilnehmern aus insgesamt 7 Nationen von vier verschiedenen Kontinenten verzeichnete das Obersee Masters erneut eine Vielzahl an internationalen Gästen. Neben den etablierten europäischen Faustballnationen fanden auch dieses Jahr zahlreiche Teams aus Übersee den Weg zum Obersee um am Turnier teilzunehmen. So konnten sich die Zuschauer zum Beispiel an der südamerikanischen Spielkultur der Brasilianer und Argentinier erfreuen.
Brasilianisches Ballzauberer dominieren die Herrenkonkurrenz
Im Finale zwischen dem Top-Team von Duque de Caxias (BRA) und dem 2. Team der Deutschen Nationalmannschaft, konnte sich Duque letztendlich verdient mit 2:0 durchsetzen und das Turnier für sich entscheiden. Vor einer ansprechenden Zuschauerkulisse zeigten die Spieler beider Mannschaften einige sensationelle Abwehraktionen und boten dem fachkundigen Publikum somit einen passenden Abschluss des Elite-Turniers. Den dritten Platz erspielte sich Team Deutschland 1, welches in der Partie um Bronze mit dem STV Wigoltingen den besten Schweizer Vertreter zurückbinden konnte. Im äusserst stark besetzten Teilnehmerfeld von 24 Mannschaften verpassten die Joner Herren den Einzug in die Finalrunde, da man nach einer längeren Trainingspause sowie einigen personellen Absenzen nicht sein Leistungsoptimum abrufen konnte. Im Anschluss konnte man in einer ausgeglichenen Gruppe mit Vöcklabruck, Bozen und Hagen jedoch drei Erfolge erringen und platziert sich somit auf dem 17. Schlussrang.
Jonerinnen verpassen Finale knapp – Ahlhorner SV gewinnt
In der Frauen-Kategorie setzte sich die norddeutsche Top-Mannschaft des Ahlhorner SV in einem attraktiven und umkämpften Finalspiel mit 2:0-Sätzen gegen den süddeutschen Konkurrenten TSV Calw durch und sicherte sich nach 2012 somit zum zweiten Mal in der Turnierhistorie den Gewinn der Obersee Masters. Das Heimteam aus Jona wusste beim eigenen Turnier zu überzeugen und musste im Halbfinale gegen Calw erst in der Verlängerung mit einem Punkt geschlagen geben und verpasste somit eine Finalteilnahme nur knapp. Im Kampf um den dritten Schlussrang gegen die derzeit beste europäischen Frauen-Mannschaft, den TSV Dennach, konnte man leider nicht mehr reüssieren und somit klassifiziert sich Jona im grossen Feld von 24 internationalen Top-Mannschaften auf Rang 4. Prinzipiell dominierte bei den Frauen die Phalanx der teilnehmenden Teams aus Deutschland die Schlussrangliste, was schlussendlich auch den aktuellen Leistungstand im Frauen-Faustball widerspiegelt und somit auch die Ergebnisse der erst kürzlich ausgetragenen Frauen-Weltmeisterschaften bestätigen.